Start

 
 Die Geister
 Der Künstler
 Galerie
 Werkstatt
 Gorleben-Stele
 Texte
 Noch was
 Aktuelles /
   Ausstellungen
 Kontakt
   Impressum
 

Texte Johann-Reimer Schulz


Winter im Wendland

Die tabakbraunen Felder sind steif gefroren, das Eis auf den schwimmenden Wiesen ist dünn, lediglich die Graureiher stolzieren gravitätisch auf der Suche nach Futter. Ich radle vorbei. Der Himmel hat eine dunkelgraue Färbung angenommen, ich denke an meinen Milchkaffee, den ich gleich am warmen Ofen trinken werde.

-------

Der alte Bauer Ebeling meint zum Wetter :"Donnert`s überm kahlen Wald wird das Wetter noch mal kalt".

--------

Bleierner Himmel
Der Regen und Schnee verschlägt den Atem. Hagel wie Nadelstiche lässt zur Seite blicken. Eine Silhouette kämpft gegen den Sturm. Ich erkenne einen Reiher, ein Strich vor den Wolken. Wieder und wieder stürzt er voran, verschwindet, wird sichtbar, mal nach unten, mal nach oben gerissen. Ein grauer Punkt, vergeblich. Ein Sisyphus.

-------

Faszinierend ist das Groteske, dieses "Nicht Wissen" weshalb man existiert. Absurd auch das künstlerische Schaffen! Erst durch das Groteske wird es real.

-------

Kunst als Absicht zum Überleben. Nicht für jedermann.

-------

Man kann die Tage vergehen lassen und sie akzeptieren, noch besser ist es wenn man Skulpturen macht.

-------

Gedanken und Ideen sind oft überwältigend, so daß es kaum zum Ergebnis kommt. Ich muß mich konzentriert mit dem Objekt befassen, nichts darf ablenken.

-------

Alle Menschen haben ein angeborenes Bedürfnis, ihrer existenziellen Situation künstlerisch Ausdruck zu geben.

-------

Lutz, der Hofhund vom Biobauern nebenan.
Der Winter war lang und regnerisch. Die wirklich kalten und frostigen Tage konnte man an den Fingern abzählen. Lange dunkle Nächte und die zugige Hütte zehrte an den Kräften.

Ein Neuer war gekommen, er drängte sich nicht vor, war nicht anmaßend und hatte auch nicht seinen Platz eingenommen; doch er war jung, verspielt, kannte noch nicht die Formen der Macht oder hatte noch kein Interesse daran.

Jetzt im Frühling, bei der milden wohltuenden Sonne wunderte er sich, den Winter überlebt zu haben. Träge blinzelte er über den Hof. Ein Fremder mit Milchkanne kam ihm entgegen. Er wollte hoch, Alarm geben, doch selbst das Bellen unterließ er.

-------

Fortsetzung folgt ...

 

 

nach oben